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04.01.2014 (Region Siegtal) Wanderung zu Bodendenkmälern im Giebelwald

 

„Keine Windräder im Höh- und Giebelwald!" Das ist seit ungefähr zwei Jahren die Forderung der Bürgerinitiative Siegtal.

Um in diesem Rahmen auch auf die vielen Bodendenkmäler aufmerksam zu machen, aus vorrömischer Zeit, aus dem frühen Mittelalter und aus der Zeit der industriellen Revolution, die heute noch in unseren Wäldern zu finden sind, lud die BI-Siegtal zu einer Wanderung durch den Giebelwald ein.


WanderungGibelwaldNov13

Rudolf Kessler aus Niederschelden und Tim Overkott aus Gosenbach , die sich schon seit vielen Jahren mit der heimischen Geschichte und den Kulturdenkmälern in beiden Wäldern beschäftigen, führten am 10. November 2013 etwa 50 Interessierte jenen Weg entlang, der im Giebelwald zur Straße ausgebaut werden muss, wenn dort Windräder gebaut werden sollten.

Schon im unteren Bereich des Weges wurden die Hohlwege der alten Eisenstraße von der Niederschelder Hütte ins Bergische und Märkische Land sichtbar. Die Straßen vereinigen sich auf der Höhe mit den Wegen, die von der Brachbacher und Mudersbacher Hütte das gleiche Ziel hatten. Metertief sind die Spuren noch heute zu sehen.

Ganz in der Nähe sollen die ersten Windkraftanlagen errichtet werden, höher als der Kölner Dom. Dort aber liegen versteckt im Gebüsch Verhüttungsstellen aus dem Mittelalter, vermutlich auch darunter solche aus der keltischen LaTène-Zeit. Schlackenstücke wanderten von Hand zu Hand.

Es ging weiter über die „Fischbacher Straße", die in den Jahren 1924 bis 1930 mit sorgfältig senkrecht gestellten Steinen gebaut wurde zur nächsten Fundstelle: Kohlenmeiler, Verhüttungsstelle und Schlacke in unvorstellbaren Mengen. Wenige Meter davon entfernt soll eine Windkraftanlage erstellt werden – mitten im schönsten Buchenwald! Diesen durchziehen an dieser Stelle Erdwälle, die Zeugen sind von jahrhundertelangen Grenzstreitigkeiten zwischen Sayn-Altenkirchen und Nassau-Siegen.

Staunend standen die Wanderer anschließend vor „Löchern" in der Erde, den „Pingen" – manche von ihnen über 10 m tief -, wo viele Jahre Eisenerz im Tagebau gefördert wurde. Auch dort sollen Windräder errichtet werden!

Die Wanderer waren sichtlich beeindruckt – sie genossen die Schönheit des Tales im Novembernebel. Und dann fiel der Satz:
„Hundertmal dran vorbeigelaufen ... wer hätte gedacht, dass es so etwas bei uns gibt!"

Die übereinstimmende Meinung am Ende der Wanderung über den Giebelwald war:

Unser Giebelwald ist voller Überraschungen! Hier lässt sich bei mehr als 40 Verhüttungsplätzen Montanarchäologie und Bergbaugeschichte aus 2.500 Jahren studieren und damit auch vom Leben und der Arbeit unserer Vorfahren erzählen!

Und allen stellte sich die Frage: Kann es tatsächlich sein, dass für die Energiewende unrentable, nur durch Subventionen und enorme Pachteinnahmen für Betreiber und Eigentümer profitable Windräder dies alles unwiederbringlich zerstören dürfen?

Die BI-Siegtal bietet im kommenden Frühjahr eine ähnliche Wanderung in den Höhwald an. Auch dort sind solche schützenswerten Kulturdenkmäler zu entdecken!

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