Der Klimawandel entscheidet darüber,
wie wir in Zukunft leben.
Die Biodiversitätskrise entscheidet darüber,
ob wir überleben.

 

 

Warum nur Windkraft? - Fakten-Wegweiser zum Windkraft(Un)Sinn

 

19.12.2014 - Nahe der Natur – das Museum für Naturschutz in Staudernheim (www.nahe-natur.com), Mitglied im Bündnis, hat aus der Erfahrung vieler seiner (Fach)Diskussionen neues Material bereit gestellt: „Warum nur Windkraft? Ein Fakten-Wegweiser zum Windkraft(Un)Sinn“ ist an Alle gerichtet, die einen sachlichen Einstieg und Argumente zum Thema suchen. Die 8 Seiten Text fassen aktuelle Erkenntnisse aus Sicht eines Naturschützers zusammen. Der Artikel hat eine eigene Ausrichtung und ist Unabhängig. Viele Fakten unterstützen die Rahmen-Positionen des Bündnisses.

Das Material befindet sich seit 19.12.2014 (update am 10.Januar 2015) neben anderen Windkraft-Info-Materialien im Vertiefungs-Portal „Freinatur“ des Museums: www.freinatur.de/Windkraft/

Direkt-Link (online klicken) auf den Artikel (frei): www.nahe-natur.com/.cm4all/iproc.php/Windkraft-Warum.pdf?cdp=a&m_odfile

 

 

11. November 2014 - Die Deutsche Wildtierstiftung fordert: Die Energiepoltik bedarf einer Naturwende!

Deutsche Wildtier Stiftung stellt wissenschaftliche Studie „Windenergie im Lebensraum Wald“ vor. Ausführliche Pressemitteilung und Studie finden sie hier: http://www.deutschewildtierstiftung.de/de/wildtier-nachrichten/news/windenergie_im_lebensraum_wald-1/.de/de/wildtier-nachrichten/news/windenergie_im_lebensraum_wald-1/

Auszüge aus der Pressemitteilung:

Im Zuge der Energiewende wird auch der deutsche Wald für die Nutzung durch Windkraftanlagen geöffnet – und zwar ungeachtet der Tatsache, dass Windkraftanlagen im Wald zu tiefgreifenden Beeinträchtigungen der Wald-Ökologie führen können. Der Schutz gefährdeter Tierarten gerät ins Hintertreffen. 

Die Deutsche Wildtier Stiftung hat den renommierten Wissenschaftler Dr. Klaus Richarz beauftragt, die Beeinträchtigung des Lebensraums Wald durch Windkraftanlagen zu untersuchen. Die Ergebnisse der Studie sind alarmierend: Die wissenschaftliche Arbeit belegt, dass Windkraftanlagen im Wald zu einer Gefahr für bedrohte Tierarten werden!

Die Ergebnisse der Studie stellten vergangenen Dienstag Dr. Klaus Richarz zusammen mit Prof. Dr. Fritz Vahrenholt, Alleinvorstand der Deutschen Wildtier Stiftung, in Berlin auf einer Pressekonferenz vor. Die Studie kommt zu dem Fazit, dass der rasante Ausbau von Windenergieanlagen das Ökosystem Wald – besonders Vögel und Fledermäuse – gefährdet. Die von Dr. Richarz in seiner Studie identifizierten Risikogruppen lesen sich wie das „Who is Who“ der Roten Liste der bedrohten Tierarten. Der Mangel an geeigneten Flächen für Windkraftanlagen erhöht den Druck auf empfindliche Ökosysteme wie den Wald. 

In Deutschland fallen Jahr für Jahr bis zu 240.000 Fledermäuse Windkraftanlagen zum Opfer. Sie können zwar den Rotoren auch im Dunkeln ausweichen, aber im Unterdruck auf der Rückseite der Anlagen platzen ihre Lungen. Besonders sensibel reagieren auch Vogelarten wie der extrem seltene Schreiadler, der Rotmilan und der Schwarzstorch. So halbierte sich beispielsweise der Brutbestand des seltenen Schwarzstorchs am hessischen Vogelsberg nach dem Bau von 125 Windkraftanlagen in einem Zeitraum von nur sechs Jahren.

Das Ziel der Bundesregierung, den Rückgang von Biodiversität bis zum Jahr 2020 aufzuhalten, gerät durch einen gedankenlosen Ausbau der Windenergie in ernste Gefahr. Die Öffnung des Waldes als Standort für Windenergieanlagen führt zur Gefährdung seltener Arten.

Die Deutsche Wildtier Stiftung fordert:

  • Der Ausbau von Windkraftanlagen im Wald muss gestoppt werden.
  • Regelungen einzelner Bundesländer zum erleichterten Ausbau der Windenergie im Wald ohne ausreichende Rücksicht auf den Naturschutz müssen außer Kraft gesetzt und bereits laufende Genehmigungsverfahren abgebrochen werden.
  • Eine bundesweit gültige technische Anleitung („TA Wind“) muss die vollständige Berücksichtigung des Natur- und Artenschutzes bei Planung, Bau und Betrieb von Windkraftanlagen regeln.
  • Die aktuellen Empfehlungen aus dem „Helgoländer Papier“ müssen sofort in allen Bundesländern umgesetzt werden.
  • Wissensdefizite dürfen kein Vorwand zur Genehmigung von Windenergieanlagen sein. Es gilt das Vorsorgeprinzip: Im Zweifel für den Natur- und Artenschutz.

 08.11.2014 Pressemitteilung Pollichea und NABU zum Thema " Land will Rotmilankartierung nicht bezahlen"

In der Pressemitteilung der Kreisgruppen von POLLICHIA und NABU zum Beitrag in der Nahe-Zeitung vom 4.10.14 steht:

„Rotmilan: Land will Erfassung nicht bezahlen“

Zu Recht bezeichnet Landrat Dr. Schneider die Äußerungen des Umweltministeriums zur mangelhaften Rotmilan-Erfassung in Rheinland-Pfalz als „sehr zynisch“.

Zur Vorgeschichte: Die vom Land durchgeführte „Bestandsermittlung“ beschränkte sich im Wesentlichen auf eine Umfrage zu Milanvorkommen, z. B. mit der Aktion „Wo ist Milan?“ Eine systematische Kartierung, wie sie in allen benachbarten Bundesländern durchgeführt wurde, gab es nicht. Obwohl das Obere Nahebergland mit seiner für den Rotmilan idealen Landschaftsstruktur zu den Schwerpunktgebieten der Rotmilanverbreitung zählt, wurden im Kreis Birkenfeld im Rahmen der oben geschilderten, vollkommen untauglichen „Bestandsermittlung“ nur drei Vorkommen erfasst.

Der tatsächliche Bestand ist um ein Vielfaches höher. Allein im südlichen Drittel des Kreisgebiets haben in den letzen Jahren ehrenamtlich tätige Ornithologen und der über die Landesgrenze hinweg aktive saarländische Kartierer etwa 20 Reviere festgestellt. Wenn nun der Umweltstaatssekretär das Landesregierung blamable Missverhältnis zwischen den mit ungeeigneten Methoden erhobenen lächerlichen Daten des Landes und der tatsächlichen Verbreitung der Art uns damit erklären will, dass sich das Rotmilanvorkommen erfreulich entwickelt hat, dann halten wir dies nicht nur für blanken Hohn, sondern darüber hinaus für einen naturschutzpolitischen Skandal.

Ähnlich ist die Aussage des grünen Umweltstaatssekretärs zu werten, für eine tatsächliche Bestandsgefährdung des Rotmilans durch Windenergieanlagen gäbe es keine Belege. Als Begründung führt er an, dass in den vergangenen zwei Jahren in Rheinland-Pfalz kein erschlagener Rotmilan unter WEA gefunden wurde. Zunächst bedeutet dies nur, dass keiner von den gefundenen gemeldet wurde. Die Windradbetreiber, deren Angestellte ehesten die Anlagen aufsuchen, haben kein Interesse daran, Schlagopfer zu melden. Bei anderen Findern scheitert die Meldung oft an der Bequemlichkeit. Außerdem weiß jeder, der sich ernsthaft mit der Materie befasst, dass Zufallsfunde von Schlagopfern äußerst unwahrscheinlich und daher sehr selten sind. Erschlagene Vögel oder Fledermäuse werden schnell vom Fuchs oder anderen Fleischfressern beseitigt. Zudem liegen die Schlagopfer, die sich evtl. noch flatternd oder zu Fuß fortbewegen können, oft in größerer Entfernung vom Windrad. Einen Seeadler, dessen abgeschlagener Flügel unter einem Windrad lag, hat man nach intensiver Suche noch lebend in 400 m Entfernung von der Anlage gefunden. Nur eine systematische Schlagopfersuche kann belastbare Ergebnisse bringen. Solch ein Monitoring wurde in Rheinland-Pfalz nie durchgeführt. Wer nichts sucht, der findet auch nichts. Die von Herrn Griese angeführten Zahlen sind also absolut nichtssagend. In Brandenburg haben Wissenschaftler der Staatlichen Vogelschutzwarte eine systematische Schlagopfersuche an über 160 Windenergieanlagen durchführen lassen mit dem Ergebnis, dass im Schnitt pro 10 WEA und Jahr ein Rotmilan erschlagen wird. Eine Berechnung mit allgemein anerkannten populationsökologischen Methoden ergab, dass durch die 3100 in Brandenburg bestehenden WEA die Brutpopulation gefährdet ist. Das rheinlandpfälzische Umweltministerium erkennt diese Untersuchungen nicht an und argumentiert mit Zufallsfunden gegen die mit systematischer Suche und wissenschaftlichen Methoden ermittelten Erkenntnisse aus Brandenburg. Mit dem Planungsziel von 2650 WEA wird unser Bundesland die Windraddichte von Brandenburg noch übertreffen, in der Verbandsgemeine Birkenfeld haben wir jetzt schon mehr als die doppelte Dichte, mit über 90 in der Verbandsgemeinde geplanten Anlagen wird die vierfache Dichte überschritten.

Immer wieder argumentiert die Landesregierung damit, dass durch das immissionsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren für die Einzelanlage der Artenschutz gewährleistet sei. Dabei dürfte es inzwischen auch in Mainz bekannt sein, dass die als Basis für diese Genehmigung eingereichten naturschutzfachlichen Planungsbeiträge, die vom Projektentwickler beauftragt und bezahlt werden, oft in hohem Maße interessengeleitet sind. In der Verbandsgemeinde Birkenfeld wurden so viele Windräder beantragt, dass die Untersuchungsräume um die Anlagen, in denen gezielt nach Rotmilanhorsten gesucht werden muss, sich derart überlappen, dass mit Ausnahme des Hunsrück-Hochwalds praktisch die gesamte Fläche abgedeckt ist. Also müssten alle Rotmilanhorste in der Verbandsgemeinde durch die Projektentwickler gefunden und gemeldet werden. Dass unseres Wissens bisher in den naturschutzfachlichen Planungsbeiträgen hier kein einziger Horst gemeldet wurde, der ein Windrad verhindert hätte, wohl aber über zehn von ehrenamtlichen Ornithologen, spricht für sich. Nur eine von den Projektentwicklern unabhängige Kartierung könnte eine naturschutzgerechte Basis für die Genehmigungsverfahren schaffen. Das Land mutet den Kreisverwaltungen zu, auf der Grundlage von interessengeleiteten und oft genug fehlerhaften und unvollständigen „naturschutzfachlichen Planungsbeiträgen“ rechtssichere Entscheidungen fällen zu müssen. Ein unhaltbarer Zustand!

Wir gewinnen immer mehr den Eindruck, dass die Landesregierung nicht will, dass alle Milanhorste gefunden werden, weil dies die ehrgeizigen Windradpläne bremsen würde. Wenn die Landesregierung den Artenschutz der Nutzung der Windenergie unterordnen will und den Rotmilan der Energiewende opfern will, dann soll sie das klar sagen, anstatt die Situation mit untauglichen Argumente zu verschleiern und zudem kritische Anfragen mit zynischen Kommentaren zurückzuweisen.

Der ehrenamtliche Naturschutz hat seit Inkrafttreten der Naturschutzgesetzgebung in den 1970er Jahren noch nie solche Brüskierungen hinnehmen müssen wie durch die jetzige Landesregierung mit dem „grünen“ Umweltministerium.

06.10.14

Willi Weitz (POLLICHIA-Kreisgruppe))

Christian Jungmann (NABU-Kreisgruppe)

Inhaltlicher Hintergrund und Denkanstöße: Energie-Irrwege und Auswege zur Naturverträglichkeit sachlich und kompakt

11.10.2014. Staudernheim. - Das Naturschutz-Museum „Nahe der Natur“ (www.nahe-natur.com), Mitglied des Bündnisses „Energiewende für Mensch und Natur e.V.“, stellt eigenständig und unabhängig neue Fachmaterialien zum Mit- und Nachdenken bereit: Aufbauend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und Auswertungen werden in Gedanken-Skizzen analytisch, nüchtern und kompakt für jede Energiequelle die Irrwege für Natur, Landschaft und Mensch dargestellt, aber auch mögliche Auswege und Kompromisse angeführt.

Fossile oder atomare Energie-Lösungen sind alte Irrwege: sie sollten wie auch das „Fracking“ keine Zukunft haben! - Der Einsatz regenerativer Energien führt aber zu neuen Irrwegen, wenn er falsch und einseitig erfolgt. Dieses Problem ist auch Gründungsanlass des Bündnisses (diese website).

Es gibt zu (regenerativen) Energiequellen aber auch Lösungen und gute Kompromisse, die wir finden können und zu denen die neue Zusammenstellung Anstoß gibt: So kann beispielsweise Windkraft halbwegs verträglich gestaltet werden, wenn sie nur wenig eingesetzt, behutsam auf wenige schon stark vorbelastete Standorte reduziert und betont großräumig koordiniert wird. Solarenergie ist eine gute und sehr ausbaufähige Option, wenn sie auf die vielen bereits versiegelten und nicht historisch bedeutsamen Flächen beschränkt wird.

Solche fluktuierende Energiequellen benötigen Speicher, um grundlastfähig zu werden – ein aktuelles Defizit. Die Speicher der Zukunft müssen neben ihrer technischen und wirtschaftlichen Vernunft aber auch betont natur- und landschaftsverträglich sein. In diesem dynamischen aktuellen Forschungsfeld darf also nicht nur technisch gedacht werden, sondern auch Tiere, Menschen, Landschaften gleichrangig berücksichtigt werden. Ein weiteres Defizit!? Die oft propagierten Pumpspeicher sind (mit wenigen Ausnahmen) sicher keine verträgliche Speicher-Lösung, sondern eine neue Katastrophe, weil sie zu stark Natur und Landschaft zerstören, auch wenn das viele ignorieren oder optisch kaschieren.

Biomasse wäre grundlastfähig, ist aber erst dann naturverträglich, wenn es vorwiegend um Resteverwertung geht, die aber durchaus Potenzial hat. Derzeit werden mit Energiepflanzen-Monokulturen in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion oder mit (zu) starker Holznutzung viele Lebensräume zerstört und bessere Zukunftsoptionen verhindert.

Die Zusammenstellung zeigt, dass gegenwärtig die Irrwege vorherrschen - mit schwerwiegender (Zer)Störung von Natur, Landschaft und Menschen vor allem bei Windkraft, Wasserkraft und Biomasse. Doch durch eine kluge Kombination von regenerativen Energien - begleitet von Energie-Einsparungen und einem generellen Umdenken (!!!) – ist aber auch eine gute Lösung zukünftig möglich: hier zum Mit- und Nachdenken, als Argumente gegen die Dummheit der einseitigen Zerstörung – und für eine wirklich lebenswerte Zukunft mit Energie. Es lohnt sich!

Die neue Zusammenstellung „Energie – Naturverträglichkeit kompakt“ (pdf / 29 Seiten) gibt es neben vielfältigen anderen Materialien zum Thema in http://www.nahe-natur.com/Freinatur/Windkraft/

 

Text und nachfolgendes Foto (Energielandschaft im Westerwald): Michael Altmoos

Energielandschaft im Westerwald (Foto Michael Altmoos)

Impressionen

  • Hunsrück
    Hunsrück
  • Hunsrück vorher
    Hunsrück vorher
  • WIA und Landschaft
    WIA und Landschaft

Besucher

Heute21
Insgesamt144151

Aktuell sind 8 Gäste und keine Mitglieder online


Kubik-Rubik Joomla! Extensions

 

Bündnis Energiewende für Mensch & Natur

Kontakt | Impressum | Postanschrift: Thiergartenstraße 36a, 55496 Argenthal